Adieu, Bundespost
Verfasst von Peter J. Dobrovka
Datum: 14. Februar 2005
 
Die Post hat ihre Preise mal wieder erhöht. Und das, obwohl sie ohnehin schon arg hoch sind.
Ein Postpaket kostet jetzt 7 Euro!
Und auch nur, wenn das Gewicht unter 5 kg liegt. Zwischen 5 und 10 kg sind es schon 10,50 Euro!
Aber wir jammern nicht.
Wir gehen einfach zur Konkurrenz.
Bei uns heißt die Konkurrenz GLS und Hermes.
Die Pakete, die unser Verlag so jeden Tag raussendet, liegen generell über 5 kg, aber im Hermes Paketshop versenden wir sie für schäbige 3,90 Euro. Und davon kriegen wir auch noch 16% Mehrwertsteuer zurück!
Das klingt doch gleich viel vernünftiger, oder? Für 3,90 gibt es bei der Post noch nicht mal das unversicherte Päckchen.
Weiß eigentlich jemand, warum die Post ihre Dienste mehrwertsteuerfrei anbieten darf? Immerhin ist sie ja keine Behörde mehr. Ich hoffe doch sehr, daß das nur eine Übergangsregelung ist, sonst müßte das Kartellamt oder wer auch immer hier die Wettbewerbsaufsicht im Lande innehat, mal kräftig in den Hintern getreten werden.
Die einzige Dienstleistung, bei der die Post noch ungeschlagen ist, ist die Büchersendung. Leider gilt dieser Tarif nur für Sendungen unter 1 kg. Aber wenigstens etwas. Immerhin gibt es ja einige private Endkunden, die über unseren Onlineshop einzelne Titel bestellen.
Für Sendungen unter 100 Gramm hat die Post derzeit noch ein gesetzlich garantiertes Monopol. Aber das wird in ein paar Jahren fallen, und dann werden Briefe endlich wieder billiger. Vielleicht sogar die Büchersendungen.

Wir sagen demnächst auch der Postbank ade.
Ein Business-Giro, mit dem man keine Lastschriften einziehen kann, verdient diesen Namen nicht!!!
Wobei in der Theorie das zwar möglich ist, nur eben in der Praxis nicht.
Die Postbank vertritt die Meinung, daß nur wer mindestens 250 Lastschriften im Jahr einzieht, würdig ist, überhaupt Lastschriften einzuziehen. Wer den Soll nicht erfüllt, der wird wieder gesperrt.
Aber sonst geht's noch gut, ja?
Wir geben freimütig zu: Diese Zahl zu erreichen, wäre für das Geschäftsjahr 2005 illusorisch. Die meisten Kunden zahlen per Rechnung.
Auch hier gilt wieder: Ab zur Konkurrenz. Was mit enormem Aufwand verbunden ist, aber es muß getan werden.

Der dritte Hansel der ehemaligen Bundespost ist die Telekom. Da haben wir jetzt einen Vorwahl-Apparat, der uns jedes Mal, wenn wir eine Nummer wählen, den gerade günstigsten Anbieter auswählt. Irgendwie wurde die Telekom da schon lange nicht mehr ausgewählt.

Man könnte irgendwie den Eindruck bekommen, daß staatliche Institutionen ineffizient sind, oder?
 
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