Herr Perschke, als was würden Sie die Webseite www.kurzgeschichten.de bezeichnen? Für wen ist die gemacht?
So wie die kurzgeschichten.de sich entwickelt hat, ist die Seite
hauptsächlich eine Plattform für Autoren. Sie stellen ihre Geschichten
vor, lassen sie kritisieren und einige entwickeln sich dadurch in ihrem
Schaffen als Autor weiter. Natürlich gibt es auch Nur-Leser oder
Nur-Kritiker.
Machen Sie Verwaltung und Design alleine?
Ja.
Wer ist bei Ihnen für was zuständig?
Zusätzlich zur technischen Betreuung der Seite braucht kg.de natürlich
auch eine inhaltliche Betreuung, die von einem Team aus Mitgliedern
durchgeführt wird. Die Moderatoren lesen die Beiträge in "ihren"
Rubriken, leisten Hilfestellungen, greifen ein, wenn es nötig ist. Sie
sind also dafür zuständig, dass der normale kg.de-Alltag reibungslos
abläuft.
Außerdem gibt es noch einen Co-Admin, der die gleichen Foren-Rechte hat
wie ich, und zwei globale Moderatoren, das sind sozusagen Mini-Admins.
Warum nur Kurzgeschichten und nicht auch Essays, Gedichte und Romane?
Warum kann ich in einem Buchladen nicht auch Waschmaschinen kaufen? ;)
Essays und Romane gibt es auf kg.de nicht, weil es sich bisher nicht
ergeben hat, dafür Rubriken einzuführen. Romane sind außerdem,
verglichen mit Kurzgeschichten, recht undynamisch zu handhaben. Gedichte
in einem Forum "nebenbei" zuzulassen, würde zuviel Moderationsaufwand
bedeuten, da hier eine ständige Qualitätskontrolle stattfinden müsste -
also nicht nur Aufwand, sondern auch noch Mod-Verschleiß ;).
Und abgesehen davon: für diese Kunstformen gibt es andere gute
Internetseiten.
Wieviele User gibt es da, und wieviel wird dort geschrieben?
Es gibt ca. 4.600 Mitglieder, die allerdings nicht alle so aktiv sind,
wie der "harte Kern" von kurzgeschichten.de. Im Schnitt gibt es zwischen
5.000 und 6.000 neue Beiträge pro Monat.
Was war Ihre ursprüngliche Absicht, als Sie diese Seite in Betrieb genommen haben?
Reiner Selbstzweck. Ich lese sehr viel und das Angebot in Deutschland an
guten Kurzgeschichten-Sammlungen ist ziemlich schwach. 1999 gab es im
Internet eigentlich keine Seite, die sich speziell auf Kurzgeschichten
spezialisiert hatte, also habe ich selbst eine ins Leben gerufen.
Anfangs wurden mir die Geschichten noch als Word-Dateien zugeschickt und
ich habe sie dann in HTML umgewandelt und ins Netz gestellt. Das Forum
gab es nur als Medium für Kritiken. Allerdings wurde der Aufwand mit der
Zeit so hoch, dass das System so umgestellt wurde, wie man es jetzt kennt.
Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?
Es gibt natürlich immer Verbesserungsmöglichkeiten - nicht nur in
technischer Hinsicht - aber die Gemeinschaft, die entstanden ist, lässt
mich sehr zufrieden auf kg.de blicken.
Was ist bei kurzgeschichten.de für die Zukunft geplant?
Einige Rubriken, wie die Workshops oder der Kritikerkreis, stehen zu
sehr im Schatten. In dieser Hinsicht wird es also Änderungen geben, um
kg.de noch etwas mehr in Richtung Autoren-Lernplattform zu bewegen. Und
nicht zu vergessen: der jährliche Layoutwechsel, der uns wohl gegen März
2005 ins Haus stehen wird.
Schreiben Sie selbst auch Kurzgeschichten?
Kein Kommentar. :D
Herr Perschke, wir danken Ihnen für das Gespräch. |