Amazon.de: Von Verkaufsrängen, Katalogfehlern und witzigen Einordnungen
Verfasst von Peter J. Dobrovka
Datum: 17. Februar 2005
 
Torsten Sträters Hämoglobin hat gestern Nacht wieder einmal zu einem sensationellen Höhenflug angesetzt und befindet sich jetzt gerade auf Rang 451.
Wir lassen den Schampus allerdings im Keller, denn das ist aller Wahrscheinlichkeit nach derselbe Fehler, der schon vor wenigen Wochen einmal zugeschlagen hat. Da sprang der Rang von 6351 auf 866 - jedoch nur für eine Stunde, dann fiel er wieder auf 6351 zurück.
Sollte in den nächsten Stunden das Fax vor lauter Bestellungen nicht mehr stillstehen, revidiere ich meine Meinung, ansonsten warte ich ab. Der letzte realistische Verkaufsrang lag bei 2953.
Was allerdings auch nicht schlecht ist, meine Damen und Herren!
Nun fragen sich ja viele, was es mit dem Verkaufsrang auf sich hat. Wieviele Exemplare hat man denn verkauft, wenn man Rang X hat?
Leider läßt sich das nicht konkret umrechnen. Der Rang ist nur eine relative Angabe, wo das Buch im Wettlauf um die Bestseller-Ränge steht. Ein Rang von 2953 bedeutet nicht mehr und nicht weniger, daß sich 2952 andere Bücher gerade besser verkaufen. Der eigene Rang kann sich also nicht nur dadurch verbessern, daß man mehr verkauft, sondern auch dadurch, daß die anderen weniger verkaufen.
Es gibt viele, die behaupten, daß diese Verkaufsränge irgendwelche willkürlichen Zahlen seien, wo auch Klicks auf das Buch und irgendwelche Manipulationen einflössen, doch derlei können wir nicht bestätigen. Die Ränge spiegeln - zumindest was unser Verlagsprogramm angeht - sehr genau die Verkaufs-Rangfolge unserer Titel wieder. Und speziell was Hämoglobin angeht, so korreliert die stetig wachsende Zahl der Bestellungen bisher ziemlich eindeutig mit dem stetig besser werdenden Verkaufsrang. Sollte dieser Trend anhalten, wird eine zweite Auflage erforderlich.

Amazon.de spiegelt übrigens nicht die Verkaufzahlen des Vor-Ort-Buchhandels wider. Zwar liegt auch dort Hämoglobin vorne, aber nicht so weit vorne. Im großen und ganzen bestellen die Buchhandlungen von allen Titeln ähnlich viel.

So sehr ich mich über die Absätze über Amazon freue, ärgern muß ich mich bisweilen doch über die Leute da. Meine regelmäßigen Kontrollgänge auf Amazon.de zeigen, daß es immer wieder kleinere Änderungen an den Daten gibt. Irgendwer versucht da fleißig, die Bücherdaten aktuell zu halten. Leider mit verheerenden Folgen. Ich muß dauernd anrufen und bitten, die Änderungen wieder rückgängig zu machen. Mal wird das Erscheinungsdatum geändert, mal Autoren hinzuerfunden, und gelegentlich sogar der Titel geändert!
Wobei solche Dinge wie das Einordnen von "Tinnitus" unter "Ratgeber" und "Fleisch" unter "Kochen & Lifestyle" ja eher witzig sind. Zeigt auch, daß es da nicht automatisiert zugeht, sondern echte Menschen versuchen, nachzudenken.
Weniger witzig ist es, wenn Autorennamen auftauchen, die da nicht hingehören, oder wenn der Titel geändert wird. Zur Zeit wurde von Band 2 der Chroniken der Anderwelten eben dieser Teil des Titels gekappt. Jetzt heißt es nur noch einfach "Unterm Doppelmond". Das ist ziemlich schlecht, wenn jemand nach Teil 2 sucht.
Wohlgemerkt: Bei Aufnahme in den Katalog ist immer alles fehlerfrei, da holen sich die Amazons ihre Daten aus dem VLB, und diese Daten haben wir selber eingegeben. Nur ist da irgendjemand, der an diesen Daten dauernd was zu fummeln hat. Ich halte seinen Arbeitsplatz nicht unbedingt für absicherungsbedürftig.
 
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